Mittwoch, 29. Juni 2011

Entwicklung des Hentai - Teil 1: Papier und Tinte

Die Entwicklung des Hentai. Erotische Abbildungen in Bilderform gab es schon lange Zeit vorher. Schon im feudalen Japan verkaufte man anrüchige Zeichnungen. So genannte Shunga (wörtlich: Frühlingsbilder) wurden gezeichnet, verkauft und vorzüglich zu Hochzeiten geschenkt um dem Paar “Anregung” zu geben. Das Shunga-Werk “Die Perlentaucherin” (oder auch "The Dream of Fischerman's Wife") enthält auch schon einen Schatten dessen, was wir heute kennen. In diesem bekannten Bild wird zum Beispiel eine Frau von zwei Tintenfischen sexuell stimuliert. Auch wenn es Tenktakel sind - das macht noch lange keinen Hentai.

Der Hentai wie wir ihn kennen, entstand erst später, noch eine Weile nachdem Manga sich überhaupt erst aus den amerikanischen Comics entwickelten. Die ersten Manga, die Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden, beherbergten auch noch keinen richtigen erotischen Inhalt. Der entwickelte sich erst später, nach den Shoujo Manga. Eben jenes, an Frauen gerichtetes Genre. Die vormaligen Manga enthielten zwar durchaus Geschlechtsverkehr, stellten ihn jedoch nicht geschönt, sondern “realistisch” da. Erst 1973 entwickeln sich langsam erste ero gekiga. Diese können sich jedoch nur schwach bis gar nicht bei den Verlagshäusern durchsetzen.

An anderer Stelle entwickelte sich in der Frauenbewegung der 80er-Jahre der Drang “erwachsene” Themen anzusprechen. Geschlechtsverkehr wurde dargestellt, der in keinster Weise dezenter war, als in den gezeichneten Pornos für Männer. Man achtete hier nur zusätzlich auf eine Handlung. In den ero gekiga gab es keine wirkliche Geschichte. Einleitung, Sex, Schluss. Die weiblichen Mangaka addierten noch Gefühle und Emotionen dazu. Diese intensivierte die Geschichten zusammen mit der Ansiedlung in Alltagssituationen mit denen sich die Leserinnen identifizieren konnten.


Dieses intensivere Erlebnis wurde von männlichen Zeichnern aufgegriffen und die gezeichneten Hentaigeschichten damit versetzt. So entstand eine besser strukturierte und erzählte Art der sequentiellen Pornografie.

Bildquelle: Gelbooru (The Dream of Fischerman's Wife von Hokusai)

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