Mittwoch, 29. Juni 2011

Tsutomu Miyazaki - der Mörderotaku


Tsutomu Myazaki brannte sich in die japanische Geschichte ein. Er war ein nekrophiler, sowie pädophiler Otaku und Kannibale, dessen Lustbefriedigung vier Mädchen das Leben kostete, eine ganze Nation in Schock versetzte und den Begriff des "Otaku" maßgeblich negativ brandmarkte.
Miyazaki entführte und ermordete zwischen 1988 und 1989 vier kleine Mädchen zwischen vier und sieben Jahren. Er verging sich erst nach ihrem Tod an ihren Körpern sexuell und schickte später Teile von ihnen oder auch ihre Asche, Fotos ihrer Kleider und genaue Beschreibungen ihrer Ermordung an die Eltern. Er terrorisierte die Eltern der ermordeten Mädchen auch mit Postkarten mit ausgeschnittenen Staccato-Botschaften wie "Erika. Kalt. Husten. Hals. Ruhe. Tod.". Alle Familien wurden zudem von stillen Telefonanrufen geplagt, in denen Mikazaki anrief bis sie endlich abnahmen und dann nichts sagte.

Sein erstes Opfer war die vier Jahre alte Mari Kanno, die im August 1988 als vermisst gemeldet wurde. Er ließ ihre Leiche auf einem Hügel nahe seiner Wohnstätte verwesen und schnitt ihr später Hände und Füße ab, um sie zuhause aufzubewahren. In einer Schachtel die er vor das Haus der Eltern legte, befanden sich ihre Zähne, Asche, Fotos ihrer Kleider und eine Postkarte mit den Worte "Mari. Eingeäschert. Knochen. Untersuchen. Beweisen.".

Einige Monate später wurden die Mädchen Masami Yoshizawa, Erika Nanba und Ayaka Nomoto in kurzen Abständen als vermisst gemeldet. Alle wie Mari Kanno aus Miyazakis Heimatprovinz Saitama. Ihre Körperteile allerdings waren von dort bis hin nach Tokyo verteilt. Zumindest jene, die der Mörder nicht gegessen hat. Weiterhin terrorisierte er in allen Fällen die Hinterbliebenen.

Er wurde im Juli 1989 gefasst, als er versuchte in einem Park die Zoomlinse einer Kamera in die Vagina einer Grundschülerin einzuführen. Doch deren Großvater war da und erwischte Miyazaki auf frischer Tat. Dieser konnte zunächst nackt fliehen, hatte jedoch sein Auto stehen lassen und kehrte zurück. Doch ihn erwartete schon die vom Großvater gerufene Polizei. Er gab sofort sämtliche Morde zu.

Der Miyazaki-Prozess begann am 30. März 1990 mit großer Begleitung der Medien. Diese prägten das Bild eines Mannes, der von Manga zu diesen Tagen getrieben wurde. Tatsächlich war Miyazaki als Otaku ein Fan von Manga und Anime und man fand eine große Sammlung in seiner Wohnung. Aber er besaß genauso eine gigantische Videosammlung an Horrorfilmen und Realtötungsvideos wie Guinea Pig, die ihn letztlich zu diesen Taten inspiriert haben. Allerdings verlegte man den Fokus auf die Manga und viele Menschen begannen Verbote und Beschränkungen zu fordern.

Der Prozess dauerte sieben Jahre, bis am 14. April 1997 das Todesurteil für Miyazaki ausgesprochen wurde. Weitere elf Jahre später, am 17. Juni 2008 wurde der von den Medien bezeichnete Otakumörder gehangen. Sein Vater starb bereits drei Jahre vor Verkündung des Urteils. Er weigerte sich einen Anwalt für seinen Sohn zu bezahlen und beging 1994 Suizid. Während des Prozesses leugnete der Mörder sein vorheriges Geständnis und für Miyazaki wurden Schizophrenie, sowie multiple Persönlichkeitsstörung diagnostiziert, aber man schrieb ihm genug Geisteskraft zu, um für seine Taten bestraft zu werden.

Miyazaki war von Geburt an körperlich eingeschränkt. Er hatte verdrehte Hände an versteiften Gelenken und konnte diese nur eingeschränkt nutzen. Dadurch wurde er schon früh Zielscheibe von Mobbing und Ausschluss durch Mitschüler und kapselte sich ab. Seine ursprünglich fabelhaften Leistungen sanken mit der Zeit immer weiter ab, so dass er seinen Traum Englischlehrer zu werden aufgeben musste, da er nicht auf der angestrebten Meiji Universität studieren konnte. Später war er an seinem Arbeitsplatz, einer Druckerei, als ruhiger und gehorsamer Mitarbeiter bekannt, dem man keinen Mord zutrauen würde. 

Bildquelle: Wikimedia (Fotografie von Tsutomu Miyazaki)

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